Warm-gemäßigtes Klima

 
Ein warm gemäßigtes Klima liegt vor, wenn das Temperaturmonatsmittel des kältesten Monats eines Jahres bereits unter 18°C aber wenigstens noch über -3°C liegt und das Temperaturmonatsmittel des wärmsten Monats zumindest 10°C überschreitet. C-Klimate können mit oder ohne Trockenzeit vorkommen. Von einer „Trockenzeit im Winter“ (Cw) spricht man, wenn der trockenste Monat des Winterhalbjahres (auf der Nordhalbkugel Oktober bis März, auf der Südhalbkugel April bis September) maximal 1/10 der Niederschlagsmenge des nassesten Monats im Sommerhalbjahr erreicht und diese 30mm nicht übersteigt. Eine „Trockenzeit im Sommer“ (Cs) liegt vor, wenn der trockenste Monat des Sommerhalbjahres (auf der Nordhalbkugel April bis September, auf der Südhalbkugel Oktober bis März) maximal 1/3 der Niederschlagsmenge des nassesten Monats im Winterhalbjahr aufweist und diese dabei 40mm nicht überschreitet. Treffen beide Kriterien nicht zu, so wird ein warm gemäßigtes Klima der Klimazone Cf zugeordnet.

Cw WARMES WINTERTROCKENES KLIMA
Cf FEUCHTGEMÄSSIGTES KLIMA   ohne Trockenzeit
Cs WARMES SOMMERTROCKENES KLIMA


klimazonenDie Klimazonen der Erde (handgezeichnet, eine Erinnerung an meine Studienzeit)

Cw- bzw. Cf-Zonen, in denen wenigstens 4 Monate ein Temperaturmonatsmittel über 10°C einnehmen und der wärmste Monat 22°C überschreitet, markieren das so genannte „Feucht-Subtropische Ostseitenklima“ (Cwa, Cfa). Dieses findet man in 6 der 7 Erdteile vor (alle außer Antarktika). So sind in Nordamerika zum Beispiel der gesamte Südosten der USA (Cfa) sowie kleine Teile Mexikos (Cwa) betroffen, in Südamerika (überwiegend Cfa) der Süden Brasiliens und Paraguays, Uruguay und der Norden/Nordosten Argentiniens. In Afrika (überwiegend Cwa) gehören vor allem Sambia und Malawi sowie kleine Teile Angolas, Kongos, Madagaskars und die Südostküste Südafrikas zum Feucht-Subtropischen Ostseitenklima. Der Osten Australiens (Cfa) wird ebenfalls dazugerechnet und in Asien reicht diese Klimazone vom Norden Indiens (Cwa) bis in den Südosten Chinas (mehr Cfa als Cwa) sowie weiter in den Süden Japans (Cfa). In Europa tritt das Feucht-Subtropische Ostseitenklima lediglich in der feuchtgemäßigten Form (Cfa) auf, und umfasst Gebiete im Norden Italiens sowie an der Adriaküste in Italien und Kroatien, dann Montenegro, den Großteil Serbiens, die Schwarzmeerküste sowie den Grenzbereich zwischen Rumänien und Bulgarien und auch noch einen kleinen Teil im Norden Griechenlands.

Warmes wintertrockenes Klima, bei welchem das Temperaturmonatsmittel des wärmsten Monats 22°C nicht mehr erreicht, tritt als „Subtropisches Hochlandklima“ in Erscheinung, und zwar in den Formen Cwb (wenigstens noch 4 Monate wärmer als 10°C) bzw. Cwc (maximal 3 Monate mit Mitteltemperaturen über 10°C). Es kann in 4 der 7 Erdteile gefunden werden (nicht in Antarktika, Ozeanien und Europa). In Nordamerika sind es kleine Gebiete im Hochland von Mexiko, in Südamerika Gebiete zwischen Süd-Peru, dem Hochland von Bolivien und Nord-Argentinien sowie auch Teile des Brasilianischen Berglandes, in Afrika ist es das Hochland von Äthiopien, das Hochland von Bie in Angola sowie Gebiete in Süd-Kongo, Simbabwe, Madagaskar und Südafrika und in Asien kleine Teile Nord-Indiens sowie Gebiete in Nepal und in Süd-China, die dieser Klimazone zuzurechnen sind.

Feuchtgemäßigtes Klima, bei welchem die Mitteltemperatur in jedem Monat unter 22°C bleibt, bezeichnet man entweder als „Ozeanisches Westseitenklima“ (Cfb) oder als „Ozeanisch Subpolares Klima“ (Cfc), wobei bei ersterem noch wenigstens 4 Monate ein Temperaturmonatsmittel über 10°C erreichen, bei zweiterem hingegen nicht mehr als 3 Monate. Diese beiden Klimazonen findet man in 6 der 7 Erdteile vor (nicht in Antarktika). So gehören in Nordamerika die Appalachen sowie die Pazifikküste Kanadas und Südost-Alaskas dazu, in Südamerika Gebiete in Süd-Chile und Südwest-Argentinien aber auch eine kleine Region im Osten Argentiniens an dessen Atlantikküste. In Afrika ist nur ein kleines Gebiet im Südosten und Süden Südafrikas betroffen, in Ozeanien ein etwas größeres, welches den Südosten Australiens, Tasmanien und Neuseeland umfasst. In Asien ist diese Klimazone hingegen wieder recht selten und praktisch nur an der Türkischen Schwarzmeerküste anzutreffen. Dafür ist sie in Europa relativ häufig und erstreckt sich in der Variante des Ozeanischen Westseitenklimas (Cfb) zunächst einmal vom Norden Spaniens über Frankreich, die Britischen Inseln, Benelux, Deutschland, Dänemark bis in den Süden Schwedens und die südwestliche Atlantikküste Norwegens. Aber auch die außeralpinen Gebiete in der Schweiz und Österreich gehören dazu, ebenso Slowenien, Ungarn, Teile Kroatiens und Bulgariens, sowie auch Tschechien, der Großteil Polens und der Westen der Slowakei. Das Ozeanisch Subpolare Klima (Cfc) findet man in Teilen Schottlands, an der westlichen Atlantikküste Norwegens sowie an der Südwest- und Südküste Islands vor.

Warmes sommertrockenes Klima wird auch als „Mittelmeerklima“ bezeichnet und lässt sich in die Klimatypen „Heisses Mittelmeerklima“ (Csa) bzw. „Warmes Mittelmeerklima“ (Csb, selten Csc) unterteilen. Dabei weist ersteres zumindest ein Monat auf, in welchem die Monatsmitteltemperatur über 22°C steigt, während in zweiterem die Temperaturmittel aller Monate unter diesem Wert verbleiben. „Mittelmeerklima“ findet man in immerhin 6 der 7 Erdteile vor (nur in Antarktika nicht). So befinden sich in Nordamerika die Westküste der USA sowie die Westküste Nord-Mexikos am Golf von Kalifornien innerhalb dieser Klimazone, in Südamerika etwa die Mitte Chiles sowie angrenzende Gebiete im Westen und Südwesten Argentiniens. In Afrika ist die Mittelmeerküste im Norden Tunesiens, Algeriens und Marokkos betroffen, in Marokko darüber hinaus auch noch die gesamte Region nördlich des Hohen Atlas, also auch die nördliche Atlantikküste. Zudem ist ein kleines Gebiet im äußersten Südwesten Südafrikas diesem Klimat noch zuzuordnen. In Australien findet man „Mittelmeerklima“ ebenfalls an Südwestküsten vor, und zwar sowohl im Südwesten als auch im Südosten des Landes. In Asien gehören weite Teile der West- und Süd-Türkei sowie die Mittelmeerküste im Nahen Osten dazu sowie auch noch Gebiete im Westen Irans, im Osten Usbekistans, im Süden Kasachstans und etwa in der Mitte Indiens. In Europa ist Heisses Mittelmeerklima (Csa) vor allem in der Südhälfte Portugals und Spaniens sowie entlang der gesamten westlichen Mittelmeerküste über die Cote d’Azur bis in den Süden Italiens vorherrschend und umfasst dabei auch die Balearen, Sardinien und Sizilien. Der äußerste Süden Kroatiens, der Westen Albaniens und der Großteil Griechenlands und Zyperns weisen ebenfalls Heisses Mittelmeerklima auf. Warmes Mittelmeerklima (Csb) kommt hingegen in der Nordhälfte Portugals, im Nordwesten Spaniens, in Korsika und im Osten Albaniens überwiegend vor.

 
 
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Andreas Pfoser, 6. August 2015

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